Mit dem Tode einer Person geht gemäß §§ 1922 ff. BGB das Vermögen des Verstorbenen als Ganzes auf den Erben über. Die Gesetze, welche die Vermögensnachfolge regeln, zählen zu den kompliziertesten und tückischsten unserer Rechtsordnung. Selbst für den Spezialisten bedeutet die Befassung mit dieser Materie eine ständige und anspruchsvolle Herausforderung, so dass der juristische Laie mit der Regelung seiner Vermögens- und Nachlassplanung allein oft zum Scheitern verurteilt ist. Lassen Sie sich daher kompetent beraten!

Zum Erbrecht gehören neben allen Fragen rund um die gesetzliche Erbfolge sowie das Testament und dessen Errichtung auch die Fragen zur Testierfähigkeit des Erblassers, zum Pflichtteil, zu den Auskunftsansprüchen des Erben, der Testamentsvollstreckung, der Möglichkeit von Änderung, Widerruf und Anfechtung des Testaments, des Erbscheins, der Hinterlegungsablieferung und der Öffnung des Testaments sowie auch die Bereiche der vorweggenommenen Erbfolge, der lebzeitigen Vermögensübertragung, des Erbvertrags, des Schenkungs-versprechens von Todes wegen, des Vertrags zu Gunsten Dritter auf den Todesfall, des gemeinschaftlichen Testaments , der Vor- und Nacherbschaft, des Erb- und Pflichtteilsverzichts, der Annahme und Ausschlagung einer Erbschaft, der Nachlasspflegschaft, der Erbschaftssteuer sowie des Vermächtnisses.
Diese Informationen finden Sie auch auf meiner neuen Seite zum Erbrecht: www.erbrecht-berlin.net

Aktuelles aus dem Erbrecht

Auswirkungen des neuen Bürgergelds (SGB II) auf Erbschaften

Das zu Beginn dieses Jahres eingeführte neue Bürgergeld hat Einfluss auf die Anrechnung von Einkommen und Vermögen bei staatlichen Sozialleistungen. Grundsätzlich haben Bezieher staatlicher Leistungen wie Sozialhilfe oder Bürgergeld zunächst Ihr eigenes Einkommen und Vermögen einzusetzen, bevor sie Anspruch auf staatliche Leistungen haben. Es gibt aber Freibeträge beim Vermögen, bis zu denen das Vermögen geschützt…

Sexuell diskriminierende Testamentsauslegung

Die Benachteiligung von Frauen aufgrund gesellschaftlicher oder juristischer Strukturen ist ein immer aktuelles Thema, das heiß diskutiert wird. Während beispielsweise ungleiche Bezahlung am Arbeitsplatz oder sprachliche Diskriminierung in aller Munde sind, wird in diesem Zusammenhang eher weniger an das Erbrecht gedacht. In einem aktuellen Artikel (Muscheler, Der Testierwille und das Brieftestament, ErbR 3.2023, S. 186…

Pflichtteilergänzungsansprüche nach teilweise vorbehaltenem Wohnrecht

Das OLG Zweibrücken hat in einer aktuellen Entscheidung (Urteil vom 01.09.2020 – 5 U 50/19 -) zum Fristbeginn im Rahmen der Pflichtteilsergänzungsansprüche bei Schenkungen Stellung genommen. Hintergrund ist die sogenannte Genussrechtsprechung des BGH. Dieser hatte mit Urteil vom 29.06.2016. festgestellt: „Behält sich der Erblasser bei der Schenkung eines Grundstücks ein Wohnungsrecht an diesem oder Teilen…

Denn sie wissen nicht was sie tun – Das James-Dean-Testament

Die Verfassung von Testamenten ohne professionelle Hilfe, insbesondere beim sogenannten Berliner Testament, bei dem sich Eheleute gegenseitig zu Alleinerben und Dritte, etwa die Kinder, zum Nacherben einsetzen, geht leider oft schief. Roland Wendt, Richter am BGH a.D., hat diese Art der Testamente daher einmal mit Blick auf dessen bekanntesten Film als James-Dean-Testamente bezeichnet und in…

Rechenschaft über die Verwaltung des Vermögens des Erblassers mit einer Vorsorgevollmacht

Vorsorgevollmachten sind wichtig, wenn ältere Menschen selbst nicht mehr in der Lage sind, sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern. In den letzten Jahren ist jedoch ein extremer Anstieg von Missbrauchsfällen im Zusammenhang mit Vorsorgevollmachten zu verzeichnen. Eine typische Fallkonstellation, auch in meiner Kanzlei, ist die, dass von mehreren Geschwistern, die zusammen Erben eines Elternteils (oder…

Pflichtteilsergänzungsanspruch: Beginn der Zehnjahresfrist bei Grundstücksschenkung unter Wohnrechtseinräumung.

Nicht selten übertragen Eltern einem ihrer Kinder eine selbst bewohnte Immobilie noch zu Lebzeiten. Würde das Familienheim regulär an einen Nachkommen vererbt werden, so hätten dessen Geschwister dem Begünstigten gegenüber einen Pflichtteilsanspruch. Nach einer Schenkung zu Lebzeiten haben die Miterben einen so genannten Pflichtteilsergänzungsanspruch nach § 2325 BGB. Danach kann ein Pflichtteilsberechtigter verlangen, dass bei…

Grundsatzurteil zum digitalen Nachlass – Schlappe für Facebook

Der Bundesgerichtshof hat in Bezug auf die Behandlung des digitalen Nachlasses eine Grundsatzentscheidung gefällt, die auch über Facebook hinaus weitreichende Folgen für die Behandlung des sogenannten digitalen Nachlasses hat. Bis dahin war völlig offen, wie der digitale Nachlass vererbt wird. Aber was ist der digitale Nachlass überhaupt? Wenn heutzutage jemand verstirbt, hinterlässt er nicht nur…